Tag 1
Nach der Landung in Zadar ging die Fahrt bis in den südlichen Küstenbereich des Landes. Das erste Ziel war ein kleiner See, umgeben von felsigen und mäßig bewachsenen Hügeln.
Würfelnattern und Seefrösche waren, wie so oft an kroatischen Gewässern, zahlreich vertreten. Eine große Vierstreifennatter (Elaphe quatuorlineata) lag in einem Gebüsch nahe des Seeufers, um sich zu sonnen.
Der Fund der ersten Griechischen Landschildkröten ließ nicht lange auf sich warten. Ihre Panzer waren von der Überwinterung noch mit Erde bedeckt. Riesensmaragdeidechsen waren in regelmäßigen Abständen zu beobachten. Während die Jungtiere hauptsächlich in Bodennähe anzutreffen waren, verschlug es die adulten Tiere häufig in etwas höher gelegene Felsenbereiche. Ebenso wie den Schildkröten konnte man einigen Echsen ansehen, dass sie erst vor kurzem aus ihren Winterquartieren gekommen sind.
Auch ein paar Streifenringelnattern (Natrix natrix persa) und eine Balkan-Zornnatter (Hierophis gemonensis) zeigten sich im Bereich des Gewässers. Etwas weiter Abseits des Sees fand ich neben mehreren Adriatischen Mauereidechsen (Podarcis melisellensis) eine Eidechsennatter (Malpolon insignitus).
Tag 2
Die erste Tageshälfte war windig, kühl und regnerisch. Daher gab es abgesehen von einer Würfelnatter zunächst keinerlei Funde. Am späten Nachmittag besserte sich das Wetter dann endlich, der Wind ließ stark nach und ein paar Sonnenstrahlen lösten den Regen ab. Also ging es nochmal raus ins Gelände. Neben ein paar Riesensmaragdeidechsen und zwei Scheltopusiken war allerdings nichts zu finden; bis kurz vor "Feierabend" dann doch noch eine Schlanknatter (Platyceps najadum) den Tag gerettet hat. Die hübsche Schlange lag in den Felsen um die paar Sonnenminuten des Tages zu nutzen.
Tag 3
Es herrschten recht kühle Temperaturen, aber zumindest war es sonnig und mehr oder weniger windstill. So standen am dritten Tag der Exkursion nochmal verschiedene Gewässer auf dem Plan. In direkter Wassernähe waren neben den omnipräsenten Würfelnattern auch einige Ringelnattern zu sehen. Besonders erfreulich war der Fund eines melanistischen Exemplars.
Zwischen den Steinen zeigten sich vereinzelt Dalmatinische Spitzkopfeidechsen (Dalmatolacerta oxycephala). Adulte Scheltopusiken konnten wieder mehrere verzeichnet werden, wohingegen die Entdeckung zweier juveniler Artgenossen schon eine Besonderheit darstellte.
Tag 4
Bei weiterhin ziemlich kühlem Wetter stand zunächst die ca. 2 stündige Fahrt in Richtung Norden an. Erfreulich war die Omnipräsenz der Ruineneidechse (Podarcis siculus) im Ort. Die Suche dort blieb ansonsten an dem Tag mit ein paar Scheltopusiken und Riesensmaragdeidechsen erfolglos. Erst als bei der Nachtwanderung eine Katzennatter (Telescopus fallax) zum Vorschein kam, wendete sich das Glück. Zudem waren einige Skorpione unterwegs.
Tag 5
Es war sonnig und ein bisschen wärmer als die Tage zuvor. Ziel war ein schönes Gebiet zwischen Waldrand und Feldern, etwa eine dreiviertel Stunde von Biograd na Moru entfernt. Der Tag verlief trotz gutem Wetter und idealem Biotop ohne Schlangenfund.
Griechische Landschildkröten und Europäische Sumpfschildkröten (Emys orbicularis) waren stattdessen zahlreich zu finden. Beim Fotografieren eines Scheltopusiks fiel mir eine auf dem Rücken liegende Babyschildkröte auf. Zunächst hielt ich sie für tot, als ich sie mir genauer anschaute stellte ich jedoch erfreut fest, dass sie wohlauf war. Also brachte ich den kleinen Knirps von der trockenen, felsigen Fläche nahe der Straße ein Stückchen ins Gelände, um ihn zwischen Fluss und Gestrüpp wieder freizulassen.
Einen juvenilen Scheltopusik der sich den Asphalt zum Sonnen ausgesucht hatte, konnte ich rechtzeitig von der Straße retten. Nachdem ich in vorherigen Exkursionen stets nur (sub)adulte Scheltis zu Gesicht bekam, war es schon klasse diesmal drei Exemplare der kontrastreichen Jungtiere zu sehen.
Tag 6
Wieder etwas kühler und vor allem regnerisch gestalteten sich die folgenden Stunden, was die Reptiliensuche schwierig und weitgehend erfolglos machte. So wurde die Aufmerksamkeit auf Amphibien gerichtet. Ein kleiner Tümpel war von Seefröschen, Laubfröschen, Wechselkröten und Bergmolchen besiedelt.
Auf der angrenzenden Wiese dienten Scheltopusik und Griechische Landschildkröte als Quotenreptilien des Tages.
Tag 7
Wieder trocken und recht sonnig gestaltete sich der Tag recht unspektakulär mit einigen Schildkröten und Scheltis, Ruinen- und Riesensmaragdeidechsen, bis wieder einmal eine Katzennatter als Höhepunkt des Tages diente. Ich entdeckte das Tier am Abend unter einem Holzbrett.
Tag 8
Am letzten Tag der Exkursion ging es an den Vraner See. Herausragend war hier die Entdeckung einer Würfelnatter. Was an anderen Gewässern in Kroatien als Standard abgetan wird, ist am Vraner See ein verhältnismäßig seltener Fund. Zudem war dieses Exemplar über einen Meter lang und auffallend schön gezeichnet.
In einem vermüllten Gebiet nördlich des Sees fand ich neben mehreren Scheltopusiken eine junge Balkan-Zornnatter.
weitere Fotos gibt es hier
Artenliste
Pelophylax ridibundus
Hyla arborea
Bufo viridis
Ichtyosaura alpestris
Emys orbicularis
Testudo hermanni
Podarcis siculus
Podarcis melisellensis
Dalmatolacerta oxycephala
Lacerta trilineata
Pseudopus apodus
Natrix tessellata
Natrix n. persa
Hierophis gemonensis
Elaphe quatuorlineata
Telescopus fallax
Platyceps najadum
Malpolon insignitus
