Griechenland, Mai 2013

Tag 1

Mit dem Billigflieger ging es nach Griechenland. Nachdem die bekannte Schlacht um den richtigen Platz für Leib und Gepäck im Flieger geschlagen war konnte es losgehen. Vom Thessaloniki Airport sollte es sofort ins "Grüne" gehen.

Bereits auf der Fahrt zum ersten Biotop waren die ersten überfahrenen Reptilien zu verzeichnen. Es vergeht zwar keine Reise in Südeuropa ohne diese Totfunde, dennoch ist der Anblick jedesmal ärgerlich und traurig.

In einer felsigen Gegend, die wie so viele Gebiete Griechenlands, nach Reptilien zu schreien scheint, begann die Suche nach der Herpetofauna.

Das erste Reptil der Reise war eine Riesensmaragdeidechse (Lacerta trilineata), gefolgt von einigen Hardunen (Laudakia stellio), Griechischen Landschildkröten (Testudo hermanni) und Scheltopusiken (Pseudopus apodus). Die erste Schlange war -etwas überraschend- eine juvenile Katzennatter (Telescopus fallax) unter einem kleinen Stein. Ebenfalls durch "Steindrehen" kamen mehrere Wurmschlangen (Typhlops vermicularis) zum Vorschein. Eine Kaspische Zornnatter (Dolichophis caspius) war zu schnell für mich und meine Kamera.
Nach Einbruch der Dunkelheit waren dann Wechselkröten (Bufo viridis) unterwegs. 

Riesensmaragdeidechse - Lacerta trilineata

Griechische Landschildkröte - Testudo hermanni

Hardun - Laudakia stellio

Katzennatter - Telescopus fallax

Wechselkröte - Bufo viridis



Tag 2

Nachdem zu Beginn der Reise ein trockenes Habitat auf dem Programm stand, wurde es jetzt Zeit mal ein Gewässer aufzusuchen. So war die nächste Station der Volvi See. Sobald man in Südosteuropa -insbesondere Griechenland- einem Gewässer nahe kommt lassen die unzähligen Seefrösche (Pelophylax ridibundus) nicht lange auf sich warten. Die Östliche Smaragdeidechse (Lacerta viridis) war ebenfalls recht häufig und zeigte wenig Scheu. So sonnten sich einige Echsen direkt am Straßenrand. Allgegenwärtig waren wieder mal die Griechischen Landschildkröten. Zwischendurch sorgte die ein oder andere Maurische Landschildkröte (Testudo graeca) für Abwechslung.
Erfreulich war auch der Fund eines fast 10 cm großen Aristotelesskorpions (Mesobuthus gibbosus).

Viele Würfelnattern (Natrix tessellata) und eine Streifenringelnatter (Natrix natrix persa) hielten sich direkt am Ufer bzw. im Wasser auf. Eine Hornotter (Vipera ammodytes) die sich wenige Meter vom Seeufer entfernt, zwischen Vegetation und Geröll sonnte, zog sich schnell zurück.
Etwas abseits des Wassers konnte ich eine Kaspische Zornnatter (Dolichophis caspius) entdecken, deren stark getrübte Augen von der bevorstehende Häutung zeugten. Im halbhohen Gras lag eine große Vierstreifennatter (Elaphe quatuorlineata). Wie am ersten Tag lagen wieder einige Wurmschlangen unter Steinen verborgen. Spätestens jetzt war ich etwas überrascht, wie viele Wurmschlangen man beim "Steindrehen" zu Gesicht bekommt.

Als es windiger und etwas regnerisch wurde stand die Fahrt zur Unterkunft an. Bei einem kurzen Halt an einer Wiese bewiesen zwei Scheltopusiken und die letzten Griechischen Landschildkröten des Tages, dass sie keine allzu hohen Ansprüche an das Wetter stellen.

Östliche Smaragdeidechse - Lacerta viridis

Würfelnatter - Natrix tessellata

Aristotelesskorpion - Mesobuthus gibbosus

Kaspische Zornnatter - Dolichophis caspius

Vierstreifennatter - Elaphe quatuorlineata

Östliche Smaragdeidechse - Lacerta viridis

Griechische Landschildkröte - Testudo hermanni

Scheltopusik - Pseudopus apodus



Tag 3

Eine dichte Wolkendecke, Wind und Regen stellten keine guten Bedingungen für die Reptiliensuche dar. So blieb es bei einer juvenilen Würfelnatter und einer Wurmschlange.

Die Amphibiensuche gestaltete sich etwas ergiebiger. Seefrösche sind omnipräsent in Wassernähe und lassen sich von dem schlechten Wetter zwar nicht gerade locken, sind aber dennoch zu finden. Ebenso Laubfrosch (Hyla arborea) und Wechselkröte. 

Seefrosch - Pelophylax ridibundus

Wurmschlange - Typhlops vermicularis

Wechselkröte - Bufo viridis

Europäischer Laubfrosch - Hyla arborea



Tag 4

Die Sonne hatte erfreulicherweise Wind und Regen wieder abgelöst. So konnte es Richtung Nestos Fluss gehen. Das Nestos Delta bot eine wunderschöne Landschaft und einiges an Viehzeug. 
Nur wenige Meter vom Parkplatz entfernt machte ein juveniler Scheltopusik den Startschuss. Dem folgten rasch adulte Artgenossen und eine Schlanknatter (Platyceps najadum). Griechische und Maurische Landschildkröten waren sowohl in direkter Flussnähe als auch in steiler Hanglage anzutreffen. 
Eine Halbwüchsige Vierstreifennatter nutzte die warmen Felsen um sich zu sonnen. In der Flussvegetation waren immer wieder Ringel- und Würfelnattern zu sehen.
Auf Amphibienseite war neben den wenig spektakulären Seefröschen der Fund einer Erdkröte (Bufo bufo) interessant, welche bei Sonnenschein und sehr warmen Temperaturen offen auf einer Kiesfläche am Flussufer entlang wanderte.
An einer weiter nördlich gelegenen Stelle des Nestos' fand ich eine junge Kaspische Zornnatter. Zudem entdeckte ich dort die größte Streifenringelnatter die ich bisher zu Gesicht bekommen habe. Neben Seefröschen gabs hier auch mal ein paar Springfrösche (Rana dalmatina) zu verzeichnen.
Am Abend warteten einige Ägäische Nacktfinger (Mediodactylus kotschyi) an der Hauswand.

Nestos

Scheltopusik -  Pseudopus apodus

Schlanknatter - Platyceps najadum

Maurische Landschildkröte - Testudo graeca

Vierstreifennatter - Elaphe quatuorlineata

Erdkröte - Bufo bufo

Kaspische Zornnatter - Dolichophis caspius

Springfrosch - Rana dalmatina

Streifenringelnatter - Natrix natrix persa

Ägäischer Nacktfinger - Mediodactylus kotschyi



Tag 5

Das Wetter blieb sonnig und warm. Die Voraussetzungen für die Reptiliensuche waren also gut. Anfangs blieb es allerdings bei den üblichen Verdächtigen wie Griechischen Landschildkröten, Scheltopusiken und Östlichen Smaragdeidechsen.
In der Nähe eines kleinen Flusses, am Waldrand fand ich eine schwarze Ringelnatter. Unweit davon lag eine graue Äskulapnatter (Zamenis longissimus) am Wegesrand. Der Fund einer jungen Sandboa (Eryx jaculus) stellte sowohl Höhepunkt als auch Abschluss des Tages dar.

Scheltopusik - Pseudopus apodus

Streifenringelnatter - Natrix natrix persa

Äskulapnatter - Zamenis longissimus

Westliche Sandboa - Eryx jaculus



Tag 6

Der erste Fund des Tages war eine Kaspische Zornnatter die sich unter einem Blech versteckt hielt. An einem nahegelegenen kleinen Gewässer zeigten sich neben Seefröschen und Ringelnattern einige Europäische Sumpfschildkröten (Emys orbicularis).
An einem felsigen leicht vermüllten Feldrand fand ich unter einer Plane eine Hornotter (Vipera ammodytes). Eine Eidechsennatter (Malpolon insignitus) konnte ich wenig später nur noch ins Dickicht fliehen sehen. In der gesamten Gegend waren Weißstörche (Ciconia ciconia) zu beobachten.
In einem klaren Tümpel waren Teichmolche (Lissotriton vulgaris) zu sehen. Die Exkursion wurde von den häufig -aber immer gern- gesehenen Landschildkröten und Wechselkröten abgerundet.

Versteck einer Kaspischen Zornnatter

Kaspische Zornnatter - Dolichophis caspius

Griechische Landschildkröte - Testudo hermanni

Europäische Sumpfschildkröte - Emys orbicularis

Hornotter - Vipera ammodytes

Hornotter - Vipera ammodytes

Weißstorch - Ciconia ciconia

Maurische Landschildkröte - Testudo graeca


weitere Fotos gibt es hier